Besucherstatistik:
0 Heute
0 Gestern
136708 Ingsamt
Wir sind Mitglied im:
PRESSEBERICHTE
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 07.04.2023
Legoausstellung Steineland in Freisen
Windpark und Stadion passen in einen Raum
Freisen · Der Modellbauclub Freisen hatte wieder zu seiner großen Steineland-Austellung eingeladen. An zwei Tagen konnten Liebhaber der kleinen Bauklötze wahre Wunderwerke der Ingenieurstechnik bestaunen. Vom Flughafen über den Windpark bis hin zum Fußballstadion blieben keine Wünsche offen.
Foto: Frank Faber
Dieser Anblick hätte dem Grünen-Bundeswinschaftsminisler Robert llabeck, der die Ziele beim Ausbau der Windkraft in Deutschland schnell erreichen will, mit Sicherheit eine große Freude bereitet. In der Bruchwaldhalle ist ein Modell des Windparks Freisen aufgebaut. Ein Windrad steht, Rotorblätter drehen langsam, die anderen schnell - alles wie im normalen Betrieb. Die vom Modellbauclub Freisen (MBCF) veranstaltete zweitägige Ausstellung Steineland Freisen lässt träume wahr werden - aus bunten Steinen. 50 Aussteller zeigen auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmeter ihre fantastischen und facettenreichen Welten. Schaulandschaften mir prächtigen Bauten und beeindruckende Eigenkreationen, konzipiert mit einer unfassbaren Liebe zum Detail. Bauherr Michael Sicks (MBCF) verrät seine Leidenschaft. "Man will ja schon etwas Besonderes bauen", sagt Sicks. Und deshalb hat er den größten Braunkohlebagger der Welt, den Bagger 288, der zurzeit im Tagebau Garzweiler im Einsatz ist, nachgebaut. "Ich habe den Tagebau besichtigt und dann den Bagger mit Originalbildem als Vorlage nachgebaut", sagt der Modellbauer. Die Bauzeit habe ein Jahr gedauert. Sein Bagger ist mit zwei Motoren für das Seil und einem weiteren Motor zum Antrieb da Förderbandes ausgestattet. Jeder Ausstellungsbesucher bleibt vor dem Schaufelradbagger stehen und schießt ein Foto. "Ich werde ständig angesprochen“, freut sich Sicks über das Interesse an seinem Mega-Bauwerk. Junge und alte Fans der Klemmbausteine schlängeln sich entlang der Tische mit Landschaften, Planeten, einem Fughafengelände und vielem mehr. „An beiden Tagen war die Ausstellung durchgehend sehr gut besucht“, berichtet der MBCF - Vorsirzende Gerd-Peter Werle. Der leidenschafliche Anhänger des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV (HSV) präsentiert die Nachbildung des Volksparkstadions, was sogar Fans des Sadtrivalen FC St. Pauli ins Staunen versetzt.
MBCF-Mitglied Markus Riedinger hat seine Star-Wars-Kollektion ausgestellt. Beispielsweise besteht ein Raumschiff aus 7000 Einzelteilen. „Bis man dann alles zusammengebaut hat, geht schon etwas an Zeit drauf“, erklärt der Bauherr von Zukunftsmodellen. Auch der Bliesener Gernot Haßdenteufel widmet sich in der Freizeit dem Bau von Star-Wars-Raurnschiffen. Besucher Matthias Groß aus Rockenhausen irn Donnersbergkreis holt sich bei den Ausstellern ein paar Tipps und Anregungen und will bei einem entsprechenden Angebot für einen Bausatz auch zuschlagen. „Ich stehe auf Wehnechmik“, teilt er mit. Lange muss er dafür nicht suchen. Gunther Geiger aus Plankstadt hat das von einer Mauer gesicherte Königreich Arda aufgebaut. „Es wird von 3000 Soldaten bewacht. An der Anlage wird seit 30 Jahren gebaut“, sagt der mittelalterliche Bauherr Geiger. Direkt daneben zeigt sich ein Stadtbild der Gegenwart mit Straßenverkehr, Baukränen und einer Grünanlage. „Hier gibt es so viel zu sehen“, findet André Wolf aus Glan-Münchweiler.
Der MBCF-Vorsitzende Werle resümiert am Sonntagnachmittag zufrieden: „Das Steineland Preisen 2023 war ein voller Erfolg für unseren Verein“. Mehr als 2000 Klemmbausteinfreunde, so Werle, aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg haben die zweitägige Ausstellung besucht. „Der Aufwand für Auf- und Abbau der komplexen Anlagen ist schon enorm“, sagt Werle, weshalb die Veranstaltung in einem Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet.
Erschienen in: Wiesbadener Tagesblatt
Erscheinungsdatum: 24.6.2019
LOKALES 24.6.2019 Die Welt der Modelle im Bürgerhaus in Kastel https://www.wiesbadener-tagblatt.de/lokales/wiesbaden/stadtteile- wiesbaden/kastel/die-welt-der-modelle-im-burgerhaus-in-kastel_20233823 2/3 Die Welt der Modelle im Bürgerhaus in Kastel Von Sylvia Winnewisser Erschienen am 24.06.2019 um 00:00 Uhr 80 Aussteller aus Rheinland Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen zeigten ihre liebevoll gebauten Exponate.
Akribische Tüftler zeigen bei der Modellbau-Ausstellung in Kastel ihre Exponate. Foto: hbz/Jörg Henkel KASTEL - In seinem 40. Jahr seit Gründung richtete der Plastik- und HO-Modellbauclub Wiesbaden die 38. Modellbau-Ausstellung aus. 80 Aussteller aus Rheinland Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen zeigten im Bürgerhaus Kastel ihre liebevoll gebauten Exponate aus unterschiedlichen Sparten und Materialien und in verschiedenen Maßstäben. Neben Einzelausstellern und Interessengruppen nahmen die Vereine MBC Camouflage, Mülheim-Kärlich/Koblenz, Modellbaugruppe Sickingerhöhe aus Queidersbach, der MBC Freisen aus dem Saarland, der Frankfurter Plastik Modellbau Fan Club 1983 und die Modellbaugruppe Feuerwehr Marburg-Moischt an der diesjährigen Ausstellung teil. Ausgestellt waren Pkw, Lkw, Baumaschinen, Schwertransporter, Rennwagen, land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge, Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr, Hilfsdiensten, Motorräder, Dioramen, Tiere, Gebäude, Kräne, Flugzeug- und Schiffsmodelle sowie Militärfahrzeuge in Maßstäben von 1 : 1 bis 1 : 87. Besonderheiten waren die Dioramen mit US-amerikanischen Motiven (Uwe Brilmayer) oder das erstmals ausgestellte Speditionsmodell „Rainbow 24“ (Richard Kläser). Außerdem beeindruckte der Aufbau von Johannes Eckrich aus Obertshausen. Er hatte die Straßenparade des Zirkus Sarrasani von 1930 auf dem Tisch, mit originalgetreuen Automobilen, Musikgruppen, zierlichst eingerichteten Zirkuswagen und Tieren. „Dahinter stecken 30 Jahre Recherche“, erzählt Eckrich. Was ihm noch fehlt, sind die Original-Autokennzeichen. Männliche Spielfreude zeigte auch die landwirtschaftliche Anlage von Silvio Hamann und Paul Weis, bei der Mais aufgeladen, ins Lager gefahren und wieder abgeladen wurde. Unter anderem gab es Asterix‘ Gallisches Dorf zu sehen, die Funktionsweise eines Bugatti 8-Zylinder-Motors von 1932 oder ein fünf Meter langes Hafenmodell mit Schwerlastverladung – neben Fantasy Figuren oder Starwars Kriegern aus Lego- und Duplosteinen. Wilhelm Krawinkel aus Brakel hatte einen Gittermastkran des Unternehmens Liebherr aufgebaut, ein Schwerlastkran unter anderem zum Bau von Windrädern, was man anschaulich miterleben konnte. Für ihn waren in 1270 Stunden 32 200 Teile verbaut worden. Aus „nur“ 4500 Teilen besteht der Papier-Nachbau der Prager Burg von Ludwig Schollenberger aus Appenheim. „Das ist wie Meditation“, sagt Schollenberger. „Man kann dabei gut runterkommen.“ Last but not least zu erwähnen das DC-Carsystem mit Infrarot-Abstandssteuerung von Bernd Laun und Franz Kopp, das erstmals in Kastel mit acht Modulen zu sehen war. Um seinem Ziel getreu bei jungen Menschen Interesse für den Modellbau zu wecken, gab der Modellbauclub Wiesbaden auch Kindern die Möglichkeit, unter Anleitung einen Revell-Hubschrauber nachzubauen.
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 06.11.2018
PLAYMOLAND 2018
FOTO: Jennifer Sick
Fast schon eine Art von Endzeitstimmung kam im wirklich finsteren „Land der Finsternis“ von Bodo Hoffmann auf.
Oberkirchen. Viele bunte Welten aus Playmobil gab es in Oberkirchen zu bewundern. Hier stellten Händler und Bastler ihre kleinen Meisterwerke aus.
Ein Bison, ein Krokodil und ein Nilpferd trinken in gemütlicher Runde Bier zusammen. Nebenan feiert Affenkönig Louie im Hindutempel eine wilde Party. Und nur wenige Schritte weiter tragen sieben todtraurige Zwerge Schneewittchen im Glassarg durch den Wald. All das und noch vieles mehr konnten Besucher der Festhalle Oberkirchen bestaunen, denn der Modellbauclub Freisen hatte zur – nach eigenen Angaben – „größten saarländischen Playmobilausstellung der Welt“ geladen. Zwei Tage lang konnte man auf der Playmoland Saar zwölf Dioramen bewundern, die sowohl kleine als auch große Gäste vor allem durch ihren Detailreichtum zum Staunen brachten. Außerdem ermöglichten mehrere Verkäufer, Playmobilartikel auch vor Ort zu erwerben.
Beim Betreten der Festhalle lockten zunächst realistische Welten die Besucher an die Tische der Aussteller. Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk waren zum Beispiel in Form hunderter Playmobilmännchen und auch diverser Fahrzeuge an mehreren Tischen im Einsatz. Besondere Aufmerksamkeit zog das Modell der Familie Hengel auf sich, das ein Abbild des Nationalmuseums für Naturgeschichte in Luxemburg war. Auf drei Ebenen und über verschiedene Räume verteilt, sahen die Besucher Dinosaurier und Höhlenmenschen, Ritter und Römer, Indianer und auch unterschiedlichste Tierarten – alles im Kleinformat. Sogar die Lager und Präparationsräume des Museums gehörten mit zu dem aufwendigen Diorama.
Nicht weniger detailreich, aber nicht an realen Welten orientiert, waren die zahlreichen fantastischen Modelle, die die Aussteller für die Playmoland aufgebaut hatten. Eines davon war die Kristallwelt von Ute Espendiller. Ein Kristallturm mit glitzernden Prinzessinnen sowie eine Schneelandschaft mit funkelnden Einhörnern, violetten Füchsen und freundlichen Schneemonstern – an Espendillers Tisch gab es Mädchenträume zu sehen. Doch nicht nur die weiblichen Besucher waren von ihrem Diorama begeistert. „Eben war ein älterer Herr hier, dem es auch sehr gut gefallen hat“, verriet der Playmobilfan. Eines der größten Dioramen hatte Stefan Sternkiker mitgebracht. Auf seinem Tisch war das Dschungelbuch aufgebaut. Ein riesiger Hindutempel und ein Urwald voller Elefanten gehörten ebenso dazu wie das in Buch und Film thematisierte Menschendorf und die bekanntesten Figuren. Voller Begeisterung machten sich kleine und große Gäste auf die Suche nach Mogli, Balu, Baghira und Shir Khan.
Dass so viel Entdeckbares auch jede Menge Arbeit bedeutet, liegt auf der Hand. „Gute sechs Monate hat die Idee zum Dschungelbuch in meinem Kopf gereift“, verriet Sternkiker aus seinem Schaffensprozess. „Und dann nochmal einen guten Monat um alles aufzubauen.“ Bei Ausstellungen wie der Playmoland unterstützt ihn seine ganze Familie, denn das große Modell braucht vor Ort nochmals gute 15 Stunden, bis es steht. „Und bei jedem Aufbau ist es immer wieder etwas anders“, so der Playmobilfan.
Ähnlich ging es auch den anderen Ausstellern, die alle so liebevoll gestaltetet Welten erschaffen hatten, dass man bei jedem Modell trotz längerer Betrachtungszeit immer noch etwas Neues entdecken konnte. Thomas Wüschner gehört zum Orgateam der Playmoland und hatte sein eigenes Werk mit dem Titel „Modellbau trifft Playmobil“ dabei. „Der Unterbau meines Dioramas stammt von einer Modelleisenbahn“, erzählte Wüschner. Er hatte mit Rittern, Märchenfiguren und Mittelalterelementen von Playmobil eine fantastische Welt erschaffen, die Rapunzel, Schneewittchen, Drachen und noch viele andere beherbergte.
Die Playmoland Saar war die erste Ausstellung ihrer Art im Saarland. Und der Probelauf war für den Modellbauclub mehr als zufriedenstellend, so Thomas Wüschner. 2300 Besucher kamen an zwei Tagen, um die Dioramen zu bewundern. Insgesamt elf Aussteller und fünf Verkäufer waren aus Deutschland, Belgien und Luxemburg zu der Veranstaltung angereist um die Festhalle mit Leben zu füllen und sowohl Besucher als auch Aussteller zeigten sich sehr zufrieden.
FOTO: Jennifer Sick
Vor allem für die weiblichen Playmobil-Fans war die „Kristallwelt“ von Ute Espendiller ein echter Hingucker.
Erschienen in: Ehrenamt News
Erscheinungsdatum: 02/2018
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 07.06.2017
Mit großer Liebe zum Detail
Die Auswahl bei der Modellbaubörse in Freisen war diesmal so groß wie noch nie.
Fotos: Sick
Freisen. Modellbauclub Freisen hatte bei der Modellbau- und Spielzeugbörse am Sonntag einiges zu bieten. Aussteller scheuten keine langen Anfahrten.Jennifer Sick
Von einem Podest lächelt ein kleiner, grüner Yoda auf die Besucher der Bruchwaldhalle herab. Bei näherer Betrachtung fällt auf: Es handelt sich um einen Wecker, der lediglich im Stil der beliebten Star-Wars-Figur gebaut wurde. Gleich nebenan warten zahllose Eisenbahnwaggons - alle von namhaften Herstellern wie Märklin oder Fleischmann - auf interessierte Abnehmer. All das und noch einiges mehr wurde am vergangenen Sonntag auf der 13. Modellbau- und Spielzeugbörse des Modellbauclub Freisen ausgestellt und feilgeboten. "Wir haben heute eine Riesenauswahl an neuen und gebrauchten Sachen", erklärte der Vorsitzende des Clubs, Gerd-Peter Werle, während der Börse. "Lego, Spielzeug, Eisenbahnen, Autos und noch viel mehr." Die Auswahl sei dieses Mal noch größer als sonst. Denn aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich waren Aussteller angereist, um ihre Waren zu präsentieren, zu tauschen und zu verkaufen. So wurde auf der Modellbau- und Spielzeugbörse eine riesige Zahl unterschiedlichster Produkte gezeigt: Modelleisenbahnen und Zubehör, Modelllastwagen und -autos, Militärmodelle, Lego-Figuren und Playmobil-Spielzeug, sogar winzige Einrichtungsgegenstände für Puppenhäuser gab es zu bestaunen. Ebenso einige Raritäten, die vor allem Sammler begeisterten.
Besondere Aufmerksamkeit durch die Besucher wurde den unterschiedlichen Dioramen zuteil, die einige der Aussteller aufgebaut hatten. Eine kleine Stadt mit dazugehöriger Kirmes lockte viele Neugierige an. Bunte Lichter blinkten an den Fahrgeschäften und Riesenrad und Autoscooter waren ständig im Bewegung. Dabei war es vor allem der Detailreichtum, der viele beeindruckte. So durften zum Beispiel auf einem kleinen Badeteich gleich neben der Stadt nicht die Enten fehlen, die fröhlich übers Wasser paddelten und deren Weg nur von einem Ruderboot gekreuzt wurde, das seine Kreise über den See zog. Alles wie von Geisterhand bewegt.
Unbewegt, aber nicht minder detailreich waren die Dioramen von Winfried Gräf. Er hatte einen Bauernhof und ein Waldstück mitgebracht, auf dem schwere Maschinen und zahlreiche Arbeiter zu Gange waren. Die Arbeitsstunden, die in nur einer Szene stecken kann Gräf schon nicht mehr zählen. "Allein an meinen Fahrzeugen sitze ich manchmal sieben bis acht Stunden", erklärte er. Der Grund: Viele Modelle sind selbstgebaut. Denn das, was Gräf, der selbst in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist, gerne haben möchte, gibt es oft nicht zu kaufen.
Ein ähnliches Schicksal teilt auch Frank Waldmann. Auch er muss vorhandenen Modelle häufig von Hand nachbessern. Das Ergebnis aber ist der Mühe wert. Zum Beweis hatte er gleich mehrere Modelle dabei. Darunter einen zweieinhalb Meter langen Nachbau des Schlachtschiffes Bismarck, für das die Besucher schwärmten. "Wunderschön" und "ein Kunstwerk" waren nur zwei der lobenden Worte, die Waldmann ernten konnte. Sein Lieblingsmodell aber war das Spaceshuttle mit Startrampe im Maßstab 1:144, an dem er vier Jahre gearbeitet hatte. Bis ins kleinste Detail stimmte das beleuchtete Modell für den Besucher. Waldmann aber sah noch viele Kleinigkeiten, die er selbst noch verbessern wollte. Das nötige Material dazu konnte er bestimmt auf der Modellbaubörse finden
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 19.05.2016
Schönes und Skurriles
Autor: Jennifer Sick
Sicher gehörte eine kleine Modellbahnanlage mit Pendelzugsteuerung im Instrumentenkoffer zu den Highlights der mittlerweile zwölften Freisener Modellbau- und Spielzeugbörse. Es gab noch viel mehr zu sehen.
80 Aussteller aus Deutschland und Frankreich sowie zahlreiche Besucher tauschten, kauften und verkauften neue und gebrauchte Produkte aus unterschiedlichsten Bereichen: Zur zwölften Modellbau- und Spielzeugbörse hatte der Modellbauclub Freisen am Pfingstsonntag in die Bruchwaldhalle eingeladen. „Wir haben heute alles rund um das Thema Modellbahn hier“, erklärte Gerd-Peter Werle, Vorsitzender des Modellbauclubs. Dazu gehörten die bekanntesten Marken wie Märklin, Fleischmann oder Roco mit ihren neuesten Produkten, aber auch echte kleine Schätze. „Viele Aussteller sind mit besonderen Raritäten hier“, verriet Werle. „Das macht unsere Börse zu einem Mekka für Sammler.“ Das bestätigten auch Besucher. Einer von ihnen war Günter Mohr. Er konnte einen lange gesuchten Postwagen ergattern und war sich sicher, noch weitere Sammlerstücke zu entdecken: „Von solchen Börsen gehe ich nie ohne etwas weg, aber hier in Freisen finde ich immer etwas besonders Schönes“, sagte der Modelleisenbahnfreund.
Etwas Besonderes ergattern
Doch nicht nur im Bereich Eisenbahn hatten die Aussteller einiges zu bieten. Auch der Modellbau generell kam in der Bruchwaldhalle nicht zu kurz. Die Besucher fanden Autos, Trucks, Flugzeuge, Panzer, Schiffe und natürlich auch jede Menge Zubehör. Außerdem sorgte das diesjährige Motto noch für zusätzliche Abwechslung. „Diesmal haben wir den Schwerpunkt Figuren“, erklärte Werle. „Da ist alles mit dabei von Lego über Playmobil bis hin zu Schleich“. Und tatsächlich waren die Produkte der Aussteller auch hier mehr als abwechslungsreich. In einem Schaukasten stand Han Solo neben Bart Simpson. Einen Stand weiter fand man Feen und Elfen auf blumenumrankten Einhörnern und schon beim nächsten Anbieter konnten Modellbaufreunde eine komplette österreich-ungarische U-Boot-Besatzung in Miniaturgröße kaufen. Und wem das noch nicht genug war, der hatte die Möglichkeit mit der Figur eines zum Leben erwachten Auxiliarsoldaten zu plaudern. Modellbauer Thomas Hergert war extra aus Mainz angereist, um in römischer Rüstung die Gäste zu empfangen. Einige der Aussteller hatten außerdem ihre Anlagen aufgebaut, so dass Besucher sich auch gleich ein paar Anregungen zum Thema Modellbau mitnehmen konnten. Hier beeindruckte vor allem die Detailfreude der Teilnehmer, die bei genauer Betrachtung der unterschiedlichen Modellbauwelten zu Tage kam. Eine dieser Anlagen gehört Richard Kläser vom Plastik- und H0-Modellbauclub Wiesbaden. Er hatte nicht nur einen kleinen Pinguin in seiner ansonsten sehr nach Deutschland aussehenden Modellwelt versteckt, sondern auch einen seiner Mini-Lkw mit den Gesichtern des Freisener Modellbauclubvorstandes verziert. Besondere Aufmerksamkeit zog die Anlage von Klaus Simon auf sich, denn er hatte eine kleine Eisenbahn in einen Basskoffer verbaut. „Auf solche Ideen kommt man, wenn man auf sehr vielen Börsen war und einfach schon viel gesehen hat“, verriet der Modellbauer. Da er selbst jahrelang Musik gemacht habe, lag der Gedanke gar nicht so fern, eine Bahn mittels einer Pendelzugsteuerung durch einen Instrumentenkoffer fahren zu lassen. Den Besuchern gefiel die ungewöhnliche Idee und viele versammelten sich, um diese kleine Modellwelt zu bestaunen.
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 27.10.2015
Kleine Welt sorgt für große Augen
Lange Nacht der Modellbahn lockte über 350 Gäste in Freisener Schulaula
Von Brian-Timmy Erbe
Bei der langen Nacht der Modellbahnen in der Aula der Gemeinschaftsschule Freisen präsentierte der Modellbauclub Anlagen für jedes Alter. Familie Becker aus Freisen riskierte einen Blick – in diesem Fall auf die Playmobil-Anlage. Foto: H. Bernhardt Foto: H. Bernhardt
Eisenbahnen, Häuser und ganze Landschaften in kleinem Maßstab haben am Samstag die Aula der Gemeinschaftsschule in Freisen dominiert. Denn der Modellbauclub Freisen hatte dort zur langen Nacht der Modellbahn eingeladen.
Die ersten Besucher sind schon um 15 Uhr gekommen. Da mussten sie aber noch unverrichteter Dinge wieder umkehren, denn es sollte ja die lange Nacht der Modellbahn werden, und die Aussteller vom Modellbauclub Freisen waren in der Aula der Gemeinschaftsschule noch voll mit dem Aufbau der Anlagen beschäftigt. Später dann, nach 17 Uhr, habe man keine Frühstarter mehr weggeschickt, obwohl noch nicht alles startklar war, erzählt Gerd-Peter Werle, der Vorsitzende der Freisener Modellbauer. Zwar hätten die Clubmitglieder einige Routine im Aufbau von Präsentationen, aber die ausgestellten Modellbahnanlagen sollten in jedem Jahr anders aussehen und das koste dann schon einige Zeit. Vor allem auch die jüngsten Gäste habe man dabei im Auge, denn es gelte, so Werle, bei den Kindern das Interesse für das Hobby Modellbahn zu wecken: „Diese Veranstaltung ist zuerst einmal für die Kinder gedacht, denn die sollen ihren Spaß haben.“
Modell-Welten für die Kleinen
Und so war für die jüngsten Besucher der Einstieg in den Modellbahn- und Modellbauspaß auch maßgeschneidert in der Halle präsentiert. Es gab eine Kinder-Eisenbahn, die sich völlig unkompliziert in einem Gleis-Oval bewegte und eine Playmobil-Stadt mit riesigem Rummelplatz samt Riesenrad und zahlreichen Figuren, die von einem großen City-Zug durchquert wurde. Dazwischen aufgebaut auch voll eingerichtete Puppenhäuser. Kein Wunder, dass hier nicht nur Jungen stehenblieben und staunten. Zum Staunen auch die Lego-Bahn, die eindrucksvoll zeigte, dass der Freisener Verein neben den Freunden der Modellbahnen auch vielen Modellbauern eine Heimat gibt. Solchen, die schon seit den Tagen der Kindheit nicht von den bunten Plastikklötzchen loskommen und etlichen anderen, die mit anderen Materialien, Metall, Holz und Papier zu Werke gehen. Vorzeige-Objekt der Präsentation war die große Modul-Eisenbahn, die einen beträchtlichen Teil der Halle ausfüllte. Hier trug jeder Modell-Eisenbahner seinen Teil bei, indem er ein Teilstück einer Landschaft fertig modelliert und mit Schienen versehen an ein anderes, von einem weiteren Vereinsmitglied gestaltetes Stück Modellbahn-Landschaft anschloss. Die Gleisanschlüsse sind genormt, die Landschaften individuell – am Ende passte alles.
Das gilt auch für die Besucherzahl, mit der die Veranstalter sehr zufrieden waren. Der Vorsitzende stellte fest, dass am Ende wohl zwischen 350 und 400 Gäste den Weg in die Halle gefunden hatten. Nicht schlecht für einen Samstagabend und nicht schlecht für die Zukunft denn, so Gerd-Peter Werle: „Wir bemühen uns, das angestaubte Hobby wieder aktuell zu machen und wenn man den Leuten nicht zeigt, was man macht, kommt auch keiner.“
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 30.05.2012
Modell bauen mit Liebe zum Detail
Von SZ-Mitarbeiterin Andrea Hoppstädter
Freisen. Bereits zum achten Mal wurde die Modellbau- und Spielzeugbörse, die größte ihrer Art im Saarland, vom Modellbauclub Freisen organisiert. Natürlich gab es zahlreiche Stände mit Modelleisenbahnen samt Zubehör. Ebenso durften Pkw und Lkw, in ganz unterschiedlichen Maßstäben, nicht fehlen (Veröffentlicht am 30.05.2012)
Kleine Fans machten große Augen vor den Miniaturen. Fotos: rea
Freisen. Bereits zum achten Mal wurde die Modellbau- und Spielzeugbörse, die größte ihrer Art im Saarland, vom Modellbauclub Freisen organisiert. Natürlich gab es zahlreiche Stände mit Modelleisenbahnen samt Zubehör. Ebenso durften Pkw und Lkw, in ganz unterschiedlichen Maßstäben, nicht fehlen. Besonderer Anziehungspunkt für kleine und große Besucher waren zahlreiche beleuchtete und blinkende Fahrzeuge mit LED, die teilweise vor Ort in die Modelle eingebaut wurden. Darüber hinaus bot die Ausstellung jedoch noch vieles mehr. Neben all diesen Artikeln zum Modellbau inklusive Zubehör fand der Besucher auch Spielzeug, Lego, Puppen und Figuren aus Überraschungseiern sowie Setzkästen und Sammelboxen.
"Heute morgen war richtig viel los hier", meinte ein Aussteller aus Trier. Um die Mittagszeit ging es jedoch nur schleppend voran. Allerdings sei er nicht nur als Aussteller hier, der hoffe, Geld zu verdienen, sondern auch als Sammler. "Und da ist die Börse sehr interessant. Es ist für jeden etwas dabei, gerade weil es nicht nur um Modellbau geht, sondern man auch Spielsachen kaufen kann, das Angebot ist sehr vielseitig."
Gerd-Peter Werle, Vorsitzender des Modellbauclubs Freisen, zeigte sich dennoch zufrieden. "Uns ist es natürlich lieber, wenn an einem solchen Tag das Wetter nicht so schön ist", meinte er lächelnd. Angesichts der Besucherzahlen, die gegen Mittag vorlagen, sei er trotzdem zuversichtlich, dass sie auch diesmal wieder den Durchschnitt der vergangenen Jahre von 1200 Besuchern erreichen würden. Seit 2005 gibt es diese Börse, erklärte Werle. "Als 2003 die Bruchwaldhalle gebaut wurde, entstand bei uns die Idee, so etwas richtig groß aufzuziehen." Da die Veranstaltung ein voller Erfolg gewesen sei, werde sie seitdem jedes Jahr am Pfingstsonntag wiederholt. Und so waren auch in diesem Jahr neben zahlreichen Ausstellern aus dem Saarland wieder viele aus anderen Bundesländern dabei, zum Beispiel Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, aber auch aus den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg.
"Da jedes Jahr ein paar neue Aussteller hinzukommen, wechselt auch das Angebot ständig", erklärt Gerd-Peter Werle. Schwerpunktthema in diesem Jahr war der Militärmodellbau. So gab es zahlreiche Stände mit Panzern, Flugzeugen, Hubschraubern, U-Booten und anderen Militärfahrzeugen. Einigen Ausstellern konnten die Besucher beim fingerfertigen Vorbereiten der kleinen Teile zuschauen.
Zu dem Thema passten auch die Mitglieder des Saargatecenters, einer saarländischen Gruppe begeisterter Fans der amerikanischen Stargate- und anderer Science Fiction-Serien, die mit ihrem beleuchteten Stargate, einem aufgebahrten Alien sowie Videos ihrer Rollenspiele auf ihr Team aufmerksam machten. Ihre realistischen und bis ins Detail liebevoll hergestellten Kostüme zogen so manche Blicke auf sich.
Eine Tombola rundete die Veranstaltung ab. Mehr als 800 Preise wurden verlost.
Erschienen in: Weilerbach Aktuell
Erscheinungsdatum: 20.10.2011
Der Adler dampfte in Eulenbis über die Gleise
Der Adler dampfte in Eulenbis über die Gleise
Mit der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth am 7. Dezember 1835 hatte das Dampfross seinen Siegeszug angetreten. Die Bahn machte die Menschen mobil. Der Adler war die erste Lokomotive, die kommerziell die etwa sechs Kilometer lange Gleisstrecke zwischen Nürnberg und Fürth befuhr. Eine recht zugige und rauchige Angelegenheit für den Lokführer, wie der aufmerksame Besucher der Modelleisenbahn- und Spielzeugbörse feststellen konnte, die am vergangenen Sonntag im Bürgerhaus von Eulenbis bereits zum 30. Mal stattfand. Auf der liebevoll gestalteten vollautomatisch computergesteuerten N-Spur-Anlage (9-mm-Spur) von Karl Heinz Weißmann aus Mackenbach nämlich damptfe ein Miniatur-Adler über die Gleise, vorbei an Bahnhöfen, einem kokelnden Haus, davor die angerückte Feuerwehr mit blinkendem Blaulicht, über Brücken und durch Tunnels. Aber auch moderne Ausgaben infrarotlicht-gesteuerter Minitrix-Züge flitzten durch die Kurven.
Bedeutend handlicher waren die Züge auf der Anlage von Gerd Stier, Gründer der Börse und für den veranstaltenden Kultur-, Fest- und Umweltausschuss der Ortsgemeinde zuständige Organisator. Der ließ die Mallet-Lokomotive der Marke LGB zu einer täuschend echten Geräuschkulisse ihre Runden drehen. Ein Knopfdruck von Stier und schon ertönten die Geräusche von zuschlagenden Türen, zischendem Dampf, Pfeifen, bremsenden und abfahrenden Zügen. Der technische Wandel bei der Bahn ist längst auch bei den Freunden der Modelleisenbahn angekommen. Ohne Elektronik läuft hier kaum noch was. Höchstens bei den Nostalgikern.
Annähernd 20 Aussteller präsentierten auf 330 Quadratmetern im Erd- und Obergeschoss des Bürgerhauses ihre Schätze, die seit Generationen Objekte der Begierde für ungezählte Modelleisenbahnfans sind. Nahezu alles, was das Herz begehrte, war in Eulenbis zu finden: Lokomotiven, Wägen, Gleise, Elektronik, Figuren, Gebäude, Autos. Von Letztgenannten hatte Frank Ehmke ungefähr 500 mitgebracht und ausgestellt. Griffbereit einen 1.200 Seiten dicken Katalog mit sämtlichen Fahrzeugen samt detaillierter Angaben der Wikingmodelle. 2003 ist diese Gesamtübersicht letztmals erschienen. Nico Reuß und Bernd Constantz aus Kaiserslautern waren allerdings von der etwas größeren Ausgabe eines Ferraris angetan.
Immer wieder bestaunt ein Miniaturhubschrauber, den Gerd Stier auf Wunsch vieler kleiner und großer Börse-Besucher in die Luft gehen ließ (1. Bildleiste rechts). - 2. Bildleiste: Nico Reuß und Bernd Constantz mit Frank Ehmke. Der Adler dampft in Eulenbis. Marcel interessiert sich für die „Gartenbahn“ von Gerd Stier.
Text/Fotos: bm
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 12.10.2011
Eisenbahnidylle zieht sogar nachts Besucher an
Auch der Freisener Bahnhof war detailgetreu nachgebaut
450 Besucher, 150 mehr als im
vergangenen Jahr, bewunder-
ten am Samstagabend zwi-
schen 18 und 24 Uhr in der Frei-
sener Schulturnhalle eine be-
zaubernde Miniaturwelt. Der
Modellbauclub hatte zu seiner
zweiten „Nacht der Modellei-
senbahn“ eingeladen.
Von SZ-Mitarbeiter
Gerhard Tröster
Freisen. Ein beschauliches
Städtchen mitten im Schwarz-
wald. Natürlich hat es einen
Bahnhof. Eben fährt ein Gü-
terzug mit 19 Waggons durch,
verschwindet in einem Tun-
nel, um nach einer Schleife
wieder aus dem Dunkel aufzu-
tauchen. Ein Bus umkreist den
historischen Stadtkern. Und
ein Feuerwehrauto. Ein Haus
ist in Brand geraten. Rauch-
schwaden steigen auf. Aus der
Spritze eines Feuerwehrman-
nes strömt in hohem Bogen
Wasser in das schwarze Dach-
gebälk. Doris und Otto Gisch
aus Namborn gehört diese Mo-
dellbahnanlage, die am Sams-
tag bei der zweiten „Nacht der
Modelleisenbahn“ des Freise-
ner Modellbauclubs gezeigt
wird. Die Halle ist eine einzige
bezaubernde Miniaturwelt,
bestehend aus Häusern und
Landschaften, wie sie auf Bil-
dern der Maler nicht schöner
sein könnten. Und natürlich
aus vielen hundert Metern
Gleisen, auf denen Züge fah-
ren. Erinnerungen an die
Dampflokzeiten tauchen auf,
an Waggons mit Holzbänken,
Bahnwärterhäuschen und
Stellwerke, an Flügelsignale
und von Hand bediente Wei-
chen.
Wer den einst nicht bedeu-
tungsvollen Freisener Bahn-
hof gekannt hat, erlebt auf der
Ausstellung Nostalgie pur. Das
Empfangsgebäude, das vor
Jahren abbrannte, ist maß-
stabgetreu nachgebaut, sogar
das danebenstehende Toilet-
tenhäuschen. Die Gleisanlage
mit ihren Bahnsteigen ist zu
sehen, ebenso ein Stück der
Strecke in Richtung Eitzweiler
mit Signalen und Telegrafen-
masten.
Hinter Freisen kommt Afrika
Nach oben ist die Strecke wei-
tergebaut, allerdings nicht
zum früheren Haltepunkt
Freisen-Füsselberg, sondern
zu einem militärischen
Übungsgelände. Fahren die
Züge aber in Richtung Eitzwei-
ler, kommen sie dort niemals
an, sondern in Afrika. Die
Bahn durchfährt hinter Frei-
sen eine Wüstenlandschaft mit
Palmen und strohgedeckten
Hütten. Ein Stück weiter rollt
sie durch eine faszinierende
Winterlandschaft, um gleich
danach eine blühende, grünen-
de Sommerau zu erreichen.
„Mit zwölf Jahren habe ich
mit dem Modellbahnbau ange-
fangen“, erzählt Karl-Heinz
Weißmann aus Mackenbach,
der mehr als zehn Jahre ge-
braucht hat, bis seine Anlage
fertig war. „Fertig ist sie ei-
gentlich noch immer nicht“,
ergänzt er. „Ich arbeite noch
an der Elektronik, damit ich
die Zugfahrten über den PC
steuern kann.“ Die riesige Le-
gobahn, an der viele Kinder
aus dem Staunen nicht heraus-
kommen, ist zweifellos der
Mittelpunkt der Schau. Danny
Heinrich hat daran mitgear-
beitet und ist sicher, „dass hier
mehr als 10 000 Teile verbaut
worden sind.“ Mehrere Züge
umrunden die Stadt, bleiben
stehen, fahren wieder an. Sig-
nale öffnen sich und schließen
wieder. Der zwölfjährige Tobi-
as aus Hofeld macht ein Foto
nach dem anderen und strahlt:
„Ich bin sprachlos, die Lego-
Bahn ist großartig.“ Auch Jörg
Endres aus Thallichtenberg
kann sich von der Bahnanlage
nicht trennen. „Ich bin zwar
kein Kind mehr, spiele daheim
mit meinem Sohn Etienne
aber immer noch mit der Lego-
Bahn.“.
Dass 450 Besucher zur
„Nacht der Modelleisenbahn“
kommen freut den Vereinsvor-
sitzenden, Gerd-Peter Werle.
Im Viertelstundentakt schal-
tet er die Hallenbeleuchtung
aus. „Jetzt können Sie beson-
ders gut entdecken, wo es
überall Lichter gibt“, infor-
miert er die Besucher über das
Mikro. Wer ruhen möchte,
geht in das von Uwe Sänger be-
treute Eisenbahnkino im Ne-
benraum, wo unterschiedliche
Filme laufen. Nur die Jungen
und Mädchen werden nicht
müde. An der Kinderbahn las-
sen sie pausenlos den Güter-
zug und den Personenzug über
die Schienen rattern.
Erschienen in: DIE RHEINPFALZ
Erscheinungsdatum: 17.10.2011
Vorbei am Gefängnis, vorbei am Bad Dürkheimer Fass
EULENBIS: 30. Modellbahnbörse zieht rund 500 Besucher an
Der Computer ersetzt bei den Lokomotiven den Ausziehschlüssel von einst
Die schwarze Lokomotive setzt sich nach einem Pfeifen zischend in Bewegung. Deutlich hörbar sind die Aktivitäten auf dem Führerstand. Originalgetreu sind die technischen Vorgänge in der Dampfmaschine zu vernehmen. Nicht an einem Bahnhof, sondern im Erdgeschoss des Eulenbiser Bürgerhauses spielten sich gestern diese Szenen ab. Dort lockte die Modellbahnbörse rund 500 Besucher an.
Veranstalter der Modellbahnbörse war die Ortsgemeinde, die Organisation hatte der Kultur-, Fest- und Umweltausschuss der Gemeinde übernommen. Die gestrige Ausstellung war die 30. ihrer Art. Die Schau habe sich im Laufe der vergangenen 15 Jahre deutlich gewandelt, berichtet Gerd Stier, Gründer und Organisator. „Wir sind den Wandel mitgegangen”, betont Stier mit Blick auf den Nachwuchs. „Wer die Jugend für sich gewinnen will, muss Elektronik bieten”, fügt er an.
Tatsächlich haben digitale Boxen und Computer die Aufziehschlüssel der Lokomotiven von einst ersetzt. Weichen werden heute nicht mehr von Hand gestellt, sondern digital über ausgereifte Computerprogramme. Das demonstriert auch Karl-Heinz Weißmann aus Mackenbach, der zum Modellbauclub Freisen gehört. Die gesamte Anlage hat der ausgebildete Fernmeldetechniker selbst konzipiert, „das Herzstück ist die Steuerung”, betont er. Eine Computeranlage mit 18 Platinen steuert sämtliche Aktivitäten. „Die Anlage muss alleine laufen”, begründet Weißmann diesen Aufwand und kann sich seelenruhig seiner Gattin widmen. Sie verfolgt das Geschehen von der „Winterbahn” aus, einer liebevoll in Kunstschnee gehüllten Eisenbahnanlage.
Aus dem Führerstand der „Gartenbahn” ist das Kohleschippen zu hören, die Tür quietscht, und schon setzt sich der Zug in Bewegung. Loderndes Feuer ist in der Lokomotive zu erkennen, die Geräusche werden mit zunehmender Geschwindigkeit immer lauter. Vorbei geht die Zugfahrt am Gefängnistrakt, wo die Hofgänger hinter den dicken Mauern ihre Runden drehen, und am Bad Dürkheimer Fass, vor dem sich Gastronomiepersonal bewegt.
Einwurf: Allen modernen Anlagen zum Trotz: Jugendliche schwärmen auch für nostalgische Züge.
Erst wenige Jahre auf dem Markt ist der Rollenprüfstand, der sich von der bisherigen Schienenbasis deutlich unterscheidet. Das einfache Gerät, das Marion Zeller aus Eislingen selbst herstellt, ist bedeutend billiger und lässt die Eisenbahnfreunde staunen.
Bildtext: Weitgehend Männersache: Große und kleine Eisenbahnfreunde schauten sich gestern begeistert auf der Modellbahnbörse um, die bereits zum 30. Mal im Eulenbiser Bürgerhaus stattfand. Dort gab es nicht nur Schienenfahrzeuge zu bestaunen, sondern auch Autos und Nutzfahrzeuge.
„Schöne alte Loks gibt es viele, doch dafür reicht mein finanzielles Budget nicht”, erzählt der zwölfjährige Nico Rahm aus Heiligenmoschel nach seinem Rundgang durch das Erdgeschoss des Bürgerhauses. „Um meine Wünsche erfüllen zu können, muss ich noch kräftig sparen”, sieht er ein. Seine Anlage zu Hause ist moderner, aber dennoch schwärmt der junge Mann für nostalgische Eisenbahnen.
Nicht nur die Jugend, sondern auch die erfahrenen Eisenbahnfreunde haben Spaß an den vielen ausgestellten Modellen. Viele Fachgespräche werden untereinander oder mit den Ausstellern geführt. Dabei gibt es Tipps und Anregungen, meist aber werden die eigenen Anlagen und Entdeckungen präsentiert.
Die Augen richten sich auf den in Eigenbau errichteten Triebwagen, der um das Jahr 1950 entstanden ist. Ausgestattet mit einem leistungsstarken Motor, der schließlich das Schienenfahrzeug mit seinen rund zweieinhalb Kilogramm in Bewegung setzen soll. Etwa von 1930 stammt der historische Bahnhof, den Dieter Steitz aus Kaiserslautern entdeckt, sandgestrahlt und neu lackiert hat. Steitz ist in Fachkreisen für seine Raritäten bekannt und immer wieder ein Ansprechpartner für Eisenbahnfreunde.
Neben den Schienenfahrzeugen nehmen Räderfahrzeuge bei der Modellbahnbörse einen großen Rahmen ein. Ob ein schon in die Jahre gekommener und etwas lädierter Kabinenroller oder ein moderner Sportwagen - die Palette der Personenkraftwagen ist breit. Hinzu kommen Nutzfahrzeuge und viele Landschaften. Ergänzt wurden die Modelle durch Stofftiere und Handarbeiten. (osw)
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 16.06.2011
ZwischenMini-AutosundDampfloks
Siebte Modellbau-und Spielzeugbörse in der Bruchwaldhalle war voller Erfolg
Weitüber1000Spielzeugfans, dieüberwiegenddemKindes- alter längst entwachsen waren, tummeltensichzwischenMo- delleisenbahnen,Miniaturau- tos,PuppenundStarWars-Fi- guren. Schwerpunkt der siebten vomModellbauclubFreisen (MBCF) veranstalteten Modell- bau-undSpielzeugbörsewar dasThemaScience-Fictionund Fantasy. Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber Freisen.Hatsichdasumfang- reiche Angebot der flächenmä- ßiggrößtenSpielzeugbörseim ganzen Lande schon bis auf fer- nePlanetenherumgespro- chen?„Esscheintso“,sagtder VorsitzendedesMBFC,Gerd- Peter Werle, mit einem Grinsen imGesicht.Zwischenden70 Tischenpatrouillierenunter anderemeinfurchteinflößen- derKopfgeldjäger,eineJedi- Ritterin und ein rot gekleideter Besucheroffizier.DiedreiAu- ßerirdischen gehören zum har- ten Kern von Saar Wars Dinner, einerGruppevonsaarländi- schen Star Wars-Freaks, zu des- senAktivitätendieseRollen- spiele zählen. Mittelpunkt des Interesses „AlswirvondemMottoSci- ence-FictionundFantasyge- hörthaben,wolltenwirsofort mitmachen“,klärtderBesu- cheroffizierauf.Hinterden DarstellernbasteltderAuf- tragsmodellbauerAndreasGey ausNeuwiedaneinerMinia- turfigur für ein Weltraum-Dio- rama. Der Grünstädter Ausstel- lerFrankLuschnatbietetne-
benanallesfeil,wasdasHerz StarsWars-Fansbegeht.„Das machtdieSpielzeugbörsenum einigesvielfältiger“,meintder Händler.ImMittelpunktdes Besucherinteressesstehenna- türlichdieunzähligenModell- eisenbahnenundMiniaturau- tos.LivebautPeterKellerauf WunschdenKundenLEDsin dieFahrzeugmodelleein.Vor seinemStandversammeltsich eine Männerrunde, die ihm be- geistertbeiderAusübungsei- nes Handwerks zuschaut. ModelleisenbahnfanErich SchmittausBaumholderwar eigentlich zunächst auf der Su- chenachErsatzteilen.Nach Hause geht er jedoch mit einem Trafo.„Hierfindeichimmer Sachenundallesistbilligerals
imFachgeschäft“,bilanzierter seineStippvisite.AlfredMor- gen ist eigens aus Trier gekom- men,umsicheinenspeziell aufklebbarenZebrastreifenzu beschaffen.„EgalobRarität odereingünstigesSchnäpp- chen,hierbekommeichso was“, ist er sicher. GegenMittagziehtderSaar- brückerHändlerGünterMa- rekfiaeinpositivesZwischen- fazit.„GleichderersteKunde hat eine amerikanische Dampf- lokfür165Euromitgenom- men“,berichteterzufrieden. NunseienmehrdieKleinteile gefragt.DerachtjährigeJulian Haßdenteufel aus Hauperswei- lerfreutsichdoppelt.Mitder Fernsteuerunglenkterdrei RundeneinenLastkraftwagen
fehlerfrei über einen aufgebau- ten Parcours und erwirbt so bei den Mini-Truck-Freunden Saar den Führerschein. Kurz darauf gewinnterbeiderVerlosung des MBCF einen Bausatz. Als Werle davon erfährt, dass nacheinerdreistündigenBör- senzeit rund 1000 Besucher die Kassepassierthaben,strahlt sein Gesicht erneut. „Das ist ge- nial“,meinter.DieSammler undSpielzeugliebhaberseien wiederausganzDeutschland unddembenachbartenAus- landnachFreisengekommen. „JederBesucherwirdvonuns durchdieBekanntgabeseiner Postleitzahlerfasst“,teiltWer- le mit. Nur von drei Außerirdi- schen habe er bislang noch kei- ne bekommen.
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 09.06.2011
Modelle,Autos,PuppenundSpielzeug
Zum siebten Mal findet in Freisen die Modellbau- und Spielzeugbörse in der Bruchwaldhalle statt
Freisen. Der Modellbauclub FreisenorganisiertfürPfingstsonntag, 12. Juni, zum siebten Mal eine Modellbau- und Spielzeugbörse-
in der Bruchwaldhalle Freisen. „Diese Veranstaltung ist die größte ihrer Art im Saarland“, sagt der Vorsitzende Gerd-Peter Werle.
Auf mehr als 1500 Quadratmeternundrund350laufendeMeter Tischlänge präsentieren mehr als 70 Händler und Aussteller vielesrundumsHobbyModellbau/ Modelleisenbahn.Siekommen aus dem gesamten Südwesten der RepublikundausBaden-Württemberg, Hessen,Nordrhein-WestfalenundsogarausFrankreich und Luxemburg angereist. DieSchwerpunkteliegenbeim ThemaModelleisenbahnundalles was dazugehört, aber auch für dieFreundevonModellautosist bestensgesorgt.AuchZubehör wirdangeboten.NebenÜ-Eiern undPuppenwerdenauchLegos undSpielzeugangeboten.Zum erstenMalisteinAusstellerdabei, der Helicopter anbietet. Auch kannmanModelleerwerben,in die tagsüber live LEDs eingebaut werden.„IndiesemJahrstellen wirdasThemaScience-Fiction
undFantasyindenVordergrund“,sagtWerleundverspricht. „Es wird die eine oder andereÜberraschungzusehengeben.“ Für etwas Abwechslung sorgen dieDamendesVereins, dennsie habeneineTombolaorganisiert. Esgibtmehrere Startpackungen und große Modellbausätze zu gewinnen.Insgesamtstehenmehr als800Sachpreisezur Verfügung.DerErlösistfürdieArbeit der Jugendgruppe bestimmt. GeöffnetistdieBörsevonzehnbis 16 Uhr. Der Eintritt ist für alle unter 18 Jahren frei.
Für Informationen steht der Vorsitzende Gerd-Peter Werle unter der Telefonnummer (0 68 55) 76 43 zur Verfügung. w w w. m b c f. d e
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 13.10.2010
„In Hamburg hat es klick gemacht“Modellbauclub Freisen veranstaltet erstmals eine Nacht des Modellbaus
Zum ersten Mal veranstaltet der Modellbauclub Freisen am Samstag, 16. Oktober, eine Nacht des Modellbaus. Was sich dahinter verbirgt, darüber sprach SZ-Redakteurin Mela- nie Mai mit dem Vorsitzenden des Modellbauclubs, Gerd-Pe- ter Werle.
Der Modelbauclub hat sich erst- mals entschlossen, eine Nacht des Modellbaus zu veranstaltet. Wie kam er auf diese Idee? Gerd-Peter Werle: Die Idee entstand eigentlich durch stän- diges Jammern von befreunde- ten Modellbahnclubs, dass sie keine Jungen hätten und kei- nen Nachwuchs. Irgendwann wurde mir das zu einfach, so et- was als Ausrede gelten zu las- sen. Dieses Problem haben wir nicht wirklich, da wir mit acht Lenzen seit unserer Gründung quasi noch in der Pionierzeit stecken. Dann war ich in Ham- burg zum Urlaub – und dort fand gerade die Nacht der Mu- seen statt, bis tief in die Nacht. Dann hat es bei mir klick ge- macht – und die Idee war gebo- ren. Viele Modelleisenbahn- clubs haben eine stationäre An- lage, das bedeutet, dass sie ohne größeren Aufwand eine solche Nacht anbieten könnten. Ich sage dazu immer, Tür auf- schließen, Stromschalter an – und los geht´s. Das ist bei uns in Freisen nicht so einfach, da wir keine Ausstellungsräume zur Verfügung haben. Daher dan- ken wir unserem Landrat recht herzlich für die schnelle Zusa- ge, dies in der Schulturnhalle machen zu können. Was verbirgt sich konkret hinter der Veranstaltung? Werle: Wir wollen einer hof- fentlich breiten Öffentlichkeit auf unkonventionelle Art und Weise das Thema oder das Hobby Modelleisenbahn nahebringen. Nicht wie üblich an einem Sonntag tagsüber, sondern
ganz gezielt Samstagsabends, wenn die Sportschau läuft oder die 50. Wiederholung eines Blockbusters nervt, kann man völlig entspannt, vor allem oh- ne Kosten, denn der Eintritt ist frei, sich verschiedene Arten der Modelleisenbahn anschau- en. Mit unserer unkomplizier- ten Art kommen wir auch schnell ins Gespräch. Auch Zu- gezogene oder Fremde werden bei uns nicht alleine gelassen. Wer was wissen will, ist gerne aufgerufen, uns anzusprechen und Fragen zu stellen. Wer ein- fach nur genießen will, kann das auch gerne tun. Man kann in einer unüblichen Atmosphä- re dem Geräusch der gezeigten Bahnen lauschen oder einfach nur alles auf sich wirken lassen. Es gibt auch ein Modellbahner- Kino. Dort werden wir nur Mo- delleisenbahnerfilme zeigen. Teilweise selbst gedreht, teil- weise unterstützt vom Minia- turwunderland aus Hamburg. Wir haben ein paar Kuchen-
spenden parat, und eine Tasse Kaffee ist auch da. Der Erlös dieses Abends kommt übrigens dem Förderverein der ERS zu- gute.
Das Wort „Nacht“ verspricht, dass lange über Modellbau gere- det werden kann. Wie sehen denn konkret die Zeiten aus? Werle: Am Samstag, 16. Okto- ber, nur zwischen 18 und 24 Uhr. Vielleicht auch etwas län- ger, je nach Andrang. Das Modellprojekt könnte auch deutschlandweit übernommen werden. Erzählen Sie uns davon. Werle: Wir haben die Erfah- rung gemacht, dass der Eine oder Andere eingefahrene Weg bei vielen Clubs eben nicht das Allheilmittel ist. Das beginnt schon bei der Jugendarbeit. Wir dürfen den demografi- schen Wandel und die geänder- ten Gewohnheiten der Men- schen nicht außer Acht lassen. Da die Idee bei uns im Saarland
geboren wurde, haben wir uns innerhalb des IC-Saar-Kuriers dazu bereit erklärt, den Vorrei- ter zu machen. Sollte dieses Konzept erfolgreich sein, wird es möglicherweise deutsch- landweit zum Vorbild genom- men. Denn noch immer ist das Hobby Modelleisenbahn das zahlenmäßig am meisten ver- breitete Hobby – vom Sport mal abgesehen. „In Hamburg hat es klick gemacht“ Modellbauclub Freisen veranstaltet erstmals eine Nacht des Modellbaus Zum ersten Mal veranstaltet der Modellbauclub Freisen am Samstag, 16. Oktober, eine Nacht des Modellbaus. Was sich dahinter verbirgt, darüber sprach SZ-Redakteurin Mela- nie Mai mit dem Vorsitzenden des Modellbauclubs, Gerd-Pe- ter Werle. Bernd König, Gerd-Peter Werle und Steffen Klos (von links) bestaunen Zirkus Krone. Foto: dia-saar.de Im Internet: www.mbcf.de
Erschienen in: Saarbrücker Zeitung
Erscheinungsdatum: 20.10.2010
Gespannt warten die Besucher auf den nächsten Modellzug. Foto: Faber
Ein Blick auf die Welt Viele Hingucker bei der ersten Nacht des Modellbaus in Freisen
Mit einem solchen Andrang hatte der Modellbauclub bei seiner Premiere nicht gerech- net. Die Eisenbahnfreunde ha- ben die erste Nacht des Mo- dellbaus in Freisen nicht ver- schlafen. Bis weit nach Mitter- nacht bestaunten die Besu- cher die imposante Modulei- senbahn, das farbenprächtige Treiben in der Lego–Welt, die nächtlichen Arbeiten in einem Betriebswerk oder entspann- ten im Modellbaukino.
Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber
Freisen. Alle zehn Minuten wird in der Turnhalle das Licht gedämmt. Die Fahrgäste sind auf dem schneebedeckten Bahnhof in Steinbach in den Nachtzug eingestiegen. „Hallo Freisen, kann der Sonderzug 803 kommen“, fragt Kurt Hau- penthal via Headset bei Rüdi- ger Heß an. Kurz darauf fährt der Sonderzug pünktlich in den aus den 1930/1940er Jah- ren original nachgebauten Freisener Bahnhof ein. „Den Bahnhof habe ich nach Erzäh- lungen und Fotos des ehemali- gen Bahnhofsvorstehers Otto Werle so nachgestellt“, erzählt Heß. Die Bauzeit habe rund fünf Jahre betragen. Das Ortsschild erinnert da- ran, dass Freisen seinerzeit
zum Landkreis Birkenfeld ge- hörte. Um 22.11 Uhr verlässt der Sonderzug Freisen und wird von Otto Gisch auf einer Bahnstation im südlichen Schwarzwald in Empfang ge- nommen. Unzählige Runden drehen die digital im Zwei -Leiter-System gesteuerten Züge in dieser Nacht. Die Ku- lisse entlang der rund 40 Me- ter langen H0-Moduleisen- bahn im Maßstab 1:87 ist male- risch. „Einige Sachen sind nach Vorlage von Urlaubsor- ten gebaut worden, andere sind aus der Fantasie heraus entstanden“, schildert Gisch, der auch das Faller-Car-Sys- tem bedient. Der Mini-Nachtzug rollt von Schonach weiter mitten durch eine afrikanische Safariland- schaft, oder unter einer gruse- ligen von Monstern bewohn- ten Villa durch einen Tunnel. „Man muss sich beim Rund- gang Zeit lassen und auf die feinen Details achten“, fühlt sich der Sotzweilerer Heinz- Josef Dörr inspiriert. Denn ne- ben der Modulbahn hat der Modellbauclub Freisen (MBFC) die Halle nur so mit Hingucker bestückt. Im Bahnbetriebswerk von Herrmann Becker drehen sich die Dampfloks zum Kohle, oder Wasser holen auf der Drehscheibe. „Künftig werde
ich das Bahnbetriebswerk in die Modulbahn integrieren“, verrät er. Gleich nebenan ver- mittelt Bernd Keßler dem Ein- steiger Tipps an einer kleinen Modellbahn. „Papa, da wird man ja richtig neidisch“, sagt Joshua Schmidt vor den impo- santen Dioramen. Erbauer Gisch präsentiert mit seinen detailreichen Szenen mehrere landschaftschaftliche Illusio- nen außerhalb des Gleisbe- reichs. Mit mehr als 1000 Figu- ren pulsiert das Leben rund um die fast 30 Meter lange Le- go-Bahn. Unter Flutlicht führt der Hamburger Sportverein mit 4:2 in der ausverkauften Imtech-Arena gegen Jogi Löws Jungs. „Wenn ich ehrlich bin, hat die Lego-Welt den anderen Bahnen etwas die Schau ge- stohlen“,stellt der Vorsitzende des MBCF, Gerd-Peter Werle, fest. Ununterbrochen ist die lustige und farbenfrohe Minia- turwelt von Schaulustigen um- lagert. „Überhaupt sind wir mit dem Besuch zufrieden“, freut sich Werle. Die Premiere der Modellbaunacht sei zu ei- nem absoluten Rundumerfolg geworden. Zudem kann Werle noch zwei neu gewonnene Ver- einsmitglieder begrüßen. Der Erlös dieses Abends kommt dem Förderverein der ERS zu- gute.
Hier das Video zur Sendung vom 21.10.2010
Erschienen in: FORUM (MOBA)
Erscheinungsdatum: 01.06.2010
SZ-Themenalarm
Ich möchte an diesem Thema dranbleiben. Wenn es Neues dazu gibt, senden Sie mir bitte kostenlos einen Alarm:
div>
Jochen Schmitt erklärt Pascal Schad
wie man Modellflugzeuge aufbaut.
Foto: B & K
Freisen.Wo 13 Jungen in einem Raum beisammen sind, geht es normalerweise ziemlich laut zu. Nicht so am Freitag in den Räumen des Freisener Modellbauclubs. Dort herrschte unter den jungen Modellbauern eine ungewohnte Ruhe. Die Köpfe glühten vor Konzentration und Aufregung. 13 Augenpaare wanderten immer wieder über die Bauanleitungen für den Airbus A 380. Den galt es zusammenzubauen, jeder Junge für sich selbst. Mit dem Seitenschneider mussten die Teile herausgetrennt werden. Eine ruhige Hand und größte Sorgfalt waren dabei erforderlich, denn ein falsch abgeschnittenes Teil ist ein für alle mal verloren.
Die Bauanleitungen hatten außer ein paar Sicherheitshinweisen keinen weiteren Text. Alle Einzelteile waren durchnumeriert. Ansonsten signalisierten die Zeichnungen auf dem großen weißen Zettel nur, was wohin gehört und in welcher Schrittfolge gebaut werden muss. Vereinsvorsitzender Gerd-Peter Werle war sehr angetan von den Fertigkeiten und der Kombinationsgabe seiner Schützlinge. "Der Airbus A 380 ist ein ganz neuer Bausatz der Firma Revell", sagte der Modellbauchef. "Den Kindern war vorher nicht bekannt, was gebaut wird. Selbst unseren alten Hasen ist dieses Modell absolutes Neuland." Diese alten Hasen sahen den Kindern über die Schultern und gaben ihnen Tipps, wenn es mit dem Bauen einmal hakte.
Mit dem Aktionstag "Modellbau für Kids", der jedes Jahr im Frühjahr stattfindet, will der Verein Kinder und Jugendliche auf sich aufmerksam machen, um das eine oder andere neue Mitglied für seine Jugendgruppe zu finden. Jungen und Mädchen ab acht Jahren können mitmachen und einfach einmal in ein Freitagstreffen (17 bis 18.30 Uhr) in die Clubräume hineinschnuppern, ohne sich gleich im Verein anmelden zu müssen. "Die Kinder sind durchschnittlich ein halbes Jahr dabei", sagte Gerd-Peter Werle. "Dann trennt sich Spreu vom Weizen. Manche bleiben weg, andere schließen sich unserer Jugendgruppe an. Mitglieder bis elf Jahre brauchen keinen Beitrag zu bezahlen."
Aus fünf Dörfern kamen die Jungen zu diesem Modellbautag, der eine Gemeinschaftsaktion des Modellbauclubs mit dem Jugendbüro der Gemeinde Freisen war. Unter ihnen waren auch vier Neulinge, die bisher noch nie einen Bausatz zusammengesetzt hatten. Einer von ihnen war Jahn Haupt, 13, aus Niederkirchen: "Ich war ganz gespannt auf diesen Nachmittag. Mit dem Modell bin ich prima zurechtgekommen." Der zehnjährige David Schad aus Oberkirchen meinte: "Das Basteln hat mir gut gefallen. Den Airbus stelle ich daheim auf meinen Schreibtisch." Sein Zwillingsbruder Pascal versicherte: "Wenn nochmal so was ist, gehe ich wieder hin." Moritz Philipczyk, elf Jahre alt, aus Osterbrücken: "Der Tag hat alle meine Erwartungen erfüllt. Ich hatte mit dem Zusammenbauen keinerlei Probleme, obwohl ich so etwas vorher noch nie gemacht habe."